Rosi Güttersberger-Stockinger, WUK Jugendcoaching West

Rosi Güttersberger-Stockinger beschreibt die Auswirkungen aktueller Krisen auf die Arbeit mit Jugendlichen und wie sie es schafft, Jugendlichen auch in schwierigen Zeiten Perspektiven zu eröffnen.

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dabei-austria: Welche Auswirkungen haben aktuelle Krisen wie Klimawandel, Krieg in Europa, Teuerungen und Pandemie auf Ihre Arbeit mit Jugendlichen?

Rosi Güttersberger-Stockinger, WUK Jugendcoaching West:

Diese Krisen sind in der Arbeit mit Jugendlichen spürbar. Unser Bildungs- und Ausbildungssystem ist an seine Grenzen gestoßen. Die Nachfrage nach Unterstützung ist nach wie vor groß. Außerdem ist zu beobachten, dass die psychosozialen Problematiken deutlich zugenommen haben. Gerade in dem Bereich nehmen wir lange Wartezeiten bei kostengünstigen Angeboten wahr. In unserer Arbeit gab es eine intensive Auseinandersetzung und Professionalisierung im Bereich neuer Medien und Online-Beratung, um ein kontinuierliches und niederschwelliges Arbeiten mit den Jugendlichen gewährleisten zu können. Denn den Kontakt zu halten und Stabilität und Kontinuität zu geben, hat an Gewicht gewonnen.

dabei-austria: Wie gehen Jugendliche selbst mit dem konstanten Krisenmodus um?

Rosi Güttersberger-Stockinger, WUK Jugendcoaching West:

Generell herrscht eine Verunsicherung. Doch ein Großteil der Jugendlichen schafft es, sich anzupassen und befolgt die sich wechselnden Vorschreibungen einfach. Es gibt aber einen wachsenden Teil, der immer mehr Schwierigkeiten mit den ständig aufpoppenden Krisen hat und diese ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Die psychischen Erkrankungen mehren sich. Auch der Konsum an digitalen Medien ist stark gestiegen.

dabei-austria: Wie schaffen Sie es, den Jugendlichen auch in schwierigen Zeiten Perspektiven zu eröffnen?

Rosi Güttersberger-Stockinger, WUK Jugendcoaching West:

Das Zuhören und das Ernstnehmen ist wichtiger denn je. In der Beratung konzentrieren wir uns auf die individuelle Lebenssituation und darauf, passende Lösungen zu finden. Hier steht das Weltgeschehen nicht grundsätzlich im Vordergrund. Viele Jugendliche haben trotz allem einen optimistischen Blick in Richtung Zukunft und möchten einen passenden (Aus-)Bildungsplatz finden. Kleine realistische Schritte hin zur Verwirklichung der Ziele. Da bringt der Weg dorthin schon Hoffnung und Zuversicht.

dabei-austria: Was geben Sie Jugendlichen in diesen unsicheren Zeiten mit auf den Weg?

Rosi Güttersberger-Stockinger, WUK Jugendcoaching West:

Meine Denkweise: „Du bist wichtig! Deine Wünsche und Träume sind wertvoll und wichtig!“